Depression, ein unbeschreibliches Leid

Warnung! Dieser Beitrag bespricht sensible Themen welche Leser 
verstören könnte!

Heute mal eine andere Seite unseres Lebens. Ein Thema, welches ich damals in meinem “Doki Doki Literatur Club!” Beitrag bereits thematisierte, ist Depression. Vorweg möchte ich sagen, dass ich hier Themen wie Selbstmord, Selbstverletzung und weiteres Besprechen werde. Denn dieses Thema beschäftigt mich indirekt nun ebenfalls. Als ich durch DDLC das erste mal darauf Aufmerksam wurde, begann für mich eine neue Welt. Ich höre viel im Alltag, wie andere Depression als Scherz benutzen. Sie meinen das ja nicht böse, und deshalb ist mir das ziemlich egal. Was aber ein Problem darstellt, ist, dass viele sich gar nicht bewusst sind, wie sehr Depression eine Rolle in der heutigen Zeit hat. Deshalb werde ich hier über mehrere Dinge aufklären.

Was ist Depression?

So einfach ist das nicht zu beschreiben. Depression gibt es in unendlich vielen Ausführungen. Zudem kennt man das “Gefühl” der Depression nicht, bevor man es selber am eigenen Leib erlebt hat. Wenn man es in Worte fassen würde, bekäme man eine Beschreibung wie “das Gefühl der Leere, der fehlenden Motivation, des Aufgebens”. Tatsächlich ist Depression aber gar nicht eine Emotion wie Traurigkeit oder Einsamkeit. Eher das Gegenteil ist der Fall. Depression ist meist eine Gefühlslosigkeit. Ein Art des Leidens, aus der man nicht einfach flüchten kann. Ich selber befand mich für eine kurze Zeit in einem ähnlichen Zustand. Ich sass da, blickte in die Leere, hatte keine Motivation mich zu bewegen oder zu reden, meine Gedanken schwirrten in einem unendlichen Kreislauf. Das schlimme ist, dass Depression zum Tode führen kann, obwohl es keine physische Krankheit ist. Die Frage, welchen Sinn das Leben hat, wird dabei ins dunkelste gezogen. Wahrscheinlich beantwortet der Patient die Frage mit “Leid”. Das einzige, was ihn von dem Leid befreit, ist seiner Meinung nach der Tod. Deshalb ist Depression auch so gefährlich.

Wie entsteht Depression?

Nun, die Entstehung kann ganz verschieden sein. Von traumatischen Erfahrung bis zur Entwicklung über einen längeren Zeitraum. Das grösste Problem dabei ist, dass die Ursache eine Depression viel leichter auslösen als heilen kann. Nehmen wir an, ich wäre hauptsächlich depressiv wegen eines zerstörten Selbstwertgefühls. Ich habe kein Vertrauen in mir und habe ein schlechtes Gewissen wann immer ich etwas tue. Wenn man jetzt versucht, mein Selbstwertgefühl wieder zu verbessern, heisst das nicht, dass ich von der Depression geheilt bin. Auch wenn die Ursache gelöst ist, kann die Depression immer noch vorhanden sein. Deshalb ist der Auslöser der Krankheit meist nur wenig von Bedeutung.

Was geschieht mit Angehörigen?

Natürlich ist es sehr schlimm, depressiv zu sein. Was man aber auch beachten muss, ist, dass es für andere, welche mit der depressiven Person im Kontakt stehen, genau so gefährlich werden kann. Ich bin momentan selber Mitleidender einer depressiven Person. Ich habe mich selber dazu entschieden. Wie die meisten Angehörigen möchte ich natürlich der Person so gut es geht helfen. Jedoch passiert es oft, dass etwas schief läuft. Man muss akzeptieren können, dass dieser Pfad viele Hürden mit sich bringt. Ich merke, dass mich das Leid der betroffenen Person auch verändert. Manchmal geht es mir deswegen nicht gut und ich gerate kurzzeitig in ein Tief. Trotzdem kämpfe ich weiter.
Es ist für Angehörige wichtig zu wissen, dass sie alleine meist keine Depression heilen können. Sie können aber die betroffene Person aufheitern und so gut es geht weiterhelfen.

Wie kann man Depression heilen?

Diese Frage ist die schwierigste von allen. Depression kann nicht einfach geheilt werden. Zwar gibt es Medikamente dagegen, jedoch unterdrücken diese die Depression nur und setzen nicht an der Hauptquelle an. Die wohl beste Heilmöglichkeit ist die Psychotherapie. Jedoch ist es für die meisten sehr schwer, den Mut zu finden, einen Psychiater aufzusuchen. Wenn sich der Patient mit der Krankheit auseinandersetzen kann, ist es möglich ein besseres Verständnis zu bilden. Nur wenn man die Quelle dieser “Denkart” beseitigen kann, ist es möglich, die Depression zu heilen. Der Patient muss fähig sein, wieder zu fühlen und Genuss erleben zu können.

Welchen Sinn macht Depression?

Eine Frage, mit der sich der Psychologe Daniel Hell auseinandersetzte, ist, welchen Sinn Depression macht. Obwohl ich sein Buch noch nicht zu ende gelesen habe, ist es eine äusserst interessante Frage. Normalerweise fragt man sich, wieso es Depression gibt. Doch laut Hell soll die Frage sich nicht mit dem Grund, sondern mit dem Sinn befassen. Wenn so viele Menschen an Depression erkranken, muss es doch einen Sinn dahinter geben. Der Unterschied zwischen Grund und Sinn besteht darin, dass der Grund sich mit der Ursache und der Sinn mit dem Zweck befasst. Vielleicht ist Depression eine Art Abwehrmechanismus unseres eigenen Gehirns. Aber bis dies herausgefunden werden kann, wird es noch eine Weile dauern.

Fazit

Meiner Meinung nach gibt es kein schlimmeres Leid als die Depression. Physischer Schmerz kann sehr weh tun, aber Depression ist eine ganze andere Ebene des Leids. Ein unaufhörlicher Kampf gegen seinen eigenen Geist. Noch schlimmer ist, dass die anzahl an depressiven Personen sich noch immer erhöht. Der ganze Druck, welcher uns heutzutage bedrückt, bricht immer mehr Personen. Das beste ist es für Betroffene aber auch Mitleidende einen Psychologen/Psychiater aufzusuchen. Ich weiss, das diese Entscheidung viel Kraft braucht. Aber ihr macht dass nicht für mich oder jemand anderen, sondern für euch selber.

Für Interessierte

Daniel Hells Buch “Welchen Sinn macht Depression?” klärt über viele Dinge auf. Es bespricht interessante Aspekte und kann sowohl Betroffenen, als auch Mitleidenden weiterhelfen. Zudem ist es auch noch sehr günstig. Den Link dazu findet ihr hier:
https://www.exlibris.ch/de/buecher-buch/deutschsprachige-buecher/daniel-hell/welchen-sinn-macht-depression/id/9783499620164

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